Geschichte / Sozialkunde

„Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie lässt sich nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“
(Richard von Weizsäcker, 1985)


1. Leitbild
Aus der Geschichte für die Gegenwart lernen und mit den politischen Gegebenheiten der Gegenwart als verantwortungsvoller Staatsbürger umzugehen, das ist das Leitbild der Fächer Geschichte und Sozialkunde am Städtischen Labenwolf-Gymnasium Nürnberg.

2. Organisation
Das Fach Geschichte ist von der 6. bis zur 12. Jahrgangsstufe Pflichtfach und wird bis auf den 10. Jahrgang immer zweistündig unterrichtet. Im 10. Jahrgang werden die Fächer Geschichte und Sozialkunde epochal, d.h. jeweils halbjährlich im Wechsel mit zwei Stunden pro Fach erteilt. In der 11. und 12. Jahrgangsstufe findet das Fach Sozialkunde jeweils einstündig statt.

3. Anspruch und Ziel
Der Fächerverbindung Geschichte/Sozialkunde kommt am Labenwolf-Gymnasium eine besondere Bedeutung zu. Unser Prädikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und die geschichtsträchtige Bedeutung der Stadt Nürnberg rücken unsere Fächer ins Zentrum der Themen Menschenrechte, demokratische Partizipation und Toleranz. Dabei ist es den Fachschaften gelungen, beide Fächer inhaltlich und methodisch so aufeinander abzustimmen und zu verzahnen, dass sie sich als Fächerverbindung Geschichte/Sozialkunde gegenseitig ergänzen, ohne an eigenem Profil zu verlieren. Neben den im Fach Sozialkunde vermittelten politischen Kenntnissen und Kompetenzen befähigt eine solide historische Bildung besonders zu der verantwortungsvollen Teilhabe an einem demokratischen Staatswesen. Unsere Schüler erlangen durch den Unterricht Erkenntnisse über politisch-historische Strukturen und Prozesse sowie Ereignisse und Persönlichkeiten, welche die Vergangenheit geprägt haben und damit auch das politisch-gesellschaftliche Leben in der Gegenwart beeinflussen. Besonderen Wert legen wir in der Geschichte auf die Nachvollziehbarkeit und Vermittlung historischer Kontinuitäten. Im Fach Sozialkunde stehen aktuelle politische Ereignisse stets im Vordergrund.



Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit fördert die Bereitschaft, sich mit dem Fremden und Ungewohnten auseinanderzusetzen, ihm mit Offenheit zu begegnen und sich den sozialen und politischen Herausforderungen der Gegenwart zu stellen. Somit soll es unseren Schülerinnen und Schülern möglich sein, sich in ihrer eigenen politischen Lebenswelt zu orientieren und in das demokratische Gemeinwesen hineinzufinden.

4. Fahrtenprogramm und Exkursionen
Unserem hohen Anspruch möchten wir auch mit unserem Exkursions- und Fahrtenprogramm gerecht werden:

6. Jahrgang: Museum im Koffer: handlungsorientiertes Erforschen der antiken Geschichte

7. Jahrgang: Stadtrundgang zum Thema Mittelalter

8. Jahrgang: Museumsbesuch zum Thema „Industrialisierung in Nürnberg“


9. Jahrgang: Gedenkstättenfahrt KZ Flossenbürg (gemeinsame eintägige Fahrt in die Gedenkstätte)

10. Jahrgang: historisch-politische Studienfahrt nach Berlin, u.a. Besuch des Bundestages, eines Ministeriums und Erkundung authentischer historischer Orte zur deutsch-deutschen Geschichte

11. Jahrgang: Stadtrundgang "Schichtwechsel" (Thema: soziale Ungleichheit in Deutschland)

12. Jahrgang: Planspiel „Europäische Union“, Vortrag zur Sicherheitspolitik

5. Projekte und Arbeitskreise:
AK Sozial, AK Politik, AK Courage

6. Seminarangebote in der Oberstufe
In der Oberstufe wurden und werden regelmäßig W- und P-Seminare mit den Leitfächern Geschichte bzw. Sozialkunde angeboten, zuletzt z.B. "Staatsterrorismus" (21/23), "Auf den Spuren des Krieges - Alpenkrieg 1914-1918" (21/23), "Menschenrechtsfilmfestival - hinter den Kulissen" (22/24), Radioarbeit zum Thema Rechtsextremismus (geplant 23/24)

Matthias Göller, komm. Fachleitung Geschichte/Politik und Gesellschaft